Ich weiß, was Sie denken: Können kleine Veränderungen wirklich einen Unterschied machen? Die kurze Antwort: absolut. Wie heißt es so schön: "Rom wurde nicht an einem Tag erbaut – und Ihr Innovationsmanagementsystem wird auch nicht." Ich bin mir ziemlich sicher, dass der zweite Teil nicht im Originalzitat steht, aber Sie verstehen, worauf ich hinauswill.
Innovation ist schwer. Noch schwerer ist es, Innovation richtig umzusetzen. Man legt nicht einfach einen Schalter um und hat sofort ein erstklassiges Innovationsprogramm. Es braucht Zeit, Engagement und Disziplin. Wenn Ihr Unternehmen bereits Innovation betreibt, haben Sie eine gute Ausgangsposition. Der Schlüssel liegt darin, von breit angelegten, allgemeinen Initiativen zu einem strukturierten, systematischen Ansatz überzugehen.
Aber der Reihe nach. Denken Sie an kleine, aber stete Verbesserungen. Versuchen Sie heute noch, einen sinnvollen Prozess einzuführen. Testen Sie ihn. Optimieren Sie ihn. Erst dann wird er zur Routine – oder besser noch, zu Ihrer Innovation.
Warum ist das wichtig?
Weil unser "2025 State of Corporate Innovation Report" ein eklatantes Problem aufzeigt: 87 % der Organisationen haben Schwierigkeiten, Ideen in echte Geschäftsergebnisse umzusetzen. Das ist eine gewaltige Lücke. Innovation soll zu Ergebnissen führen, doch den meisten Organisationen gelingt das offenbar nicht. Ideenmanagement? Kein Problem. Aber die Umsetzung dieser Ideen in die Praxis? Daran scheitert es.
Also, was läuft schief?
Fehlende Strategie? Mangelnde Ressourcen? Zu wenig Kaffee? Oder alles zusammen?
Eines ist klar: Organisationen sind viel besser im Brainstorming als in der Umsetzung. Unserem Bericht zufolge liegt das Problem nicht in der Entwicklung und Validierung von Ideen – sondern in deren Umsetzung. An diesem Punkt stoßen Innovationsbemühungen an ihre Grenzen; das ist die schwierigste Phase im gesamten Prozess.
Das Problem ist nicht, Ideen zu generieren – sondern, sie zu realisieren. Und nein, es liegt nicht daran, dass die Ideen schlecht sind. Tatsächlich wurde die Generierung hochwertiger Ideen als eines der geringsten Hindernisse genannt. Selbst die Priorisierung und Verwaltung großer Mengen von Ideen stellten keine wesentlichen Blockaden dar.
Vielmehr geht es darum, was Innovation wirklich behindert – und was Sie dagegen tun können.
Problem #1: Unklare Zielsetzung
Organisationen investieren viel, um Engagement zu fördern:
- 71 % bemühen sich, die Bedürfnisse der Stakeholder zu verstehen
- 65 % fördern eine innovationsfreundliche Kultur
- 60 % managen die Zusammenarbeit
Das ist alles großartig! Doch wenn es darum geht, genau zu definieren, was ihr Innovationssystem erreichen soll, sinken die Zahlen:
- Nur 44 % legen Umfang und Zweck ihres Innovationssystems klar fest
- Nur 35 % sorgen für eine kontinuierliche Verbesserung ihres Systems
Das bedeutet, dass sich zwar viele Organisationen mit Innovation beschäftigen – aber ohne klare Grenzen, Fokusbereiche oder ein System für nachhaltige Verbesserungen.
Lösung #1: Definieren Sie Ihr Innovationssystem klar und gezielt
Der ISO 56000-Standard für Innovationsmanagementsysteme betont, dass ein gut strukturiertes Innovationsmanagementsystem einen klaren Umfang, eine eindeutige Absicht und Ausrichtung an den Unternehmenszielen benötigt. Beginnen Sie damit:
- Klarer Definition, worauf sich die Innovation konzentrieren sollte – Prozessverbesserungen? Neue Geschäftsmodelle? Disruptive Technologien?
- Festlegung klarer Grenzen und Governance – wer ist wofür verantwortlich, und wie verbindet sich Innovation mit den strategischen Zielen?
- Einrichtung eines strukturierten Systems für kontinuierliche Verbesserung, um sicherzustellen, dass sich Innovationspraktiken im Laufe der Zeit weiterentwickeln
Wenn Ihre Innovationsbemühungen eine Richtung haben, werden sie leichter umsetzbar, nachvollziehbar und skalierbar.
Problem #2: Schwache Planung & Anpassungsfähigkeit
Die meisten Organisationen haben ein gewisses Maß an Planung:
- 61 % erstellen strukturierte Pläne, die Risiken und Chancen berücksichtigen
- 51 % definieren ihre Innovationsziele
Aber viele kämpfen mit der Flexibilität:
- Nur 44 % passen regelmäßig ihre Innovationsportfolios und -strategien an, um den sich ändernden Marktbedingungen gerecht zu werden
- Nur 34 % geben an, dass sie anpassungsfähige Strukturen haben, um Innovation im Laufe der Zeit zu unterstützen
Heißt übersetzt? Unternehmen setzen zwar Innovationsziele, überprüfen sie aber nicht oft genug, um sicherzustellen, dass sie relevant bleiben.
"Innovation ist nicht statisch, und Ihr Ansatz sollte es auch nicht sein."
Lösung #2: Planen Sie intelligenter – und passen Sie sich kontinuierlich an
Innovation ist nicht statisch, und Ihr Ansatz sollte es auch nicht sein. Der ISO 56000-Rahmen betont die Bedeutung von Anpassungsfähigkeit und kontinuierlicher Auswertung. Das können Sie tun, um der Konkurrenz voraus zu sein:
- Bewerten und passen Sie Ihr Innovationsportfolio regelmäßig an – konzentrieren Sie sich noch auf die richtigen Chancen?
- Bauen Sie agile Strukturen und Prozesse auf, die sich an veränderte Geschäftsbedürfnisse anpassen können
- Stellen Sie sicher, dass Führung, Ressourcen und Anreize mit Ihren Innovationszielen übereinstimmen – ohne sie werden selbst die besten Pläne ins Stocken geraten
Anpassungsfähigkeit bedeutet, dass Innovation nicht nur eine einmalige Initiative ist – sie wird Teil der Funktionsweise Ihres Unternehmens.
Problem #3: Unzureichende Leistungsbewertung
Die Messung des Erfolgs ist von entscheidender Bedeutung. Die gute Nachricht?
- 75 % der Organisationen überwachen und verfolgen die Leistung mit Hilfe von Innovationsindikatoren
Die schlechte Nachricht?
- Nur 39 % bewerten die Gesamtwirksamkeit ihres Systems – einschließlich Unterstützung durch die Führung, Strategie und Prozesseffizienz.
- Noch weniger führen regelmäßige interne Audits oder strukturierte Überprüfungen ihres Innovationsmanagementsystems durch.
Ein großer Fehler. Wenn Sie nicht verfolgen, wie gut Ihr Innovationssystem selbst funktioniert, woher wissen Sie dann, ob Sie besser werden?
Lösung #3: Messen Sie Ihre Erfolge regelmäßig
ISO 56000 betont die Bedeutung regelmäßiger Analysen – nicht nur von Innovationsprojekten, sondern des gesamten Systems, das sie unterstützt.
"Innovationserfolg ist nicht nur eine Frage der Ergebnisse – sondern auch der Wiederholbarkeit."
So stellen Sie sicher, dass Sie die richtigen Aspekte verfolgen:
- Bewerten Sie nicht nur Ideen, sondern auch Prozesse – wie effektiv bringt Ihre Innovationspipeline Ideen voran?
- Analysieren Sie die Beteiligung der Führungsebene und das organisatorische Engagement – unterstützen wichtige Stakeholder Innovationen aktiv?
- Überprüfen Sie, wie Erkenntnisse geteilt und angewendet werden – hilft das Wissen aus vergangenen Projekten bei zukünftigen Initiativen?
Innovationserfolg hängt nicht nur von den Ergebnissen ab – sondern auch von der Wiederholbarkeit. Starke Evaluierungspraktiken stellen sicher, dass Sie lernen, sich verbessern und im Laufe der Zeit nachhaltige Innovationsfähigkeiten aufbauen.
Abschließende Gedanken
Breite Unterstützung durch die Führungsebene und verfügbare Ressourcen bleiben große Herausforderungen, aber als 'Systemarchitekt' haben Sie die Macht, Ihr Innovationssystem mit kleinen, gezielten Änderungen ab heute voranzubringen.
Wie Rom wird auch ein ausgereiftes Innovationssystem nicht über Nacht aufgebaut – aber durch schrittweise Verbesserungen können Sie ein solide Grundlage schaffen.
Und das Beste daran? Je strukturierter und erfolgreicher Ihr Ansatz wird, desto einfacher ist es, echtes Engagement zu zeigen – was im Laufe der Zeit mehr Unterstützung durch die Führungsebene und mehr Ressourcen zur Folge hat.
Es ist ein langsamer Aufbau – aber einer, der zu nachhaltigen Auswirkungen führt.
Apropos nachhaltige Auswirkungen: Schauen Sie sich "How to Build a Lasting Innovation Management System with ISO 56001" an von Colin Nelson, unserem Chefberater, und erfahren Sie, wie das führende Innovationsmanagement-Framework Ihnen dabei helfen kann, die richtige Struktur aufzubauen, die Zusammenarbeit zu fördern und Anpassungsfähigkeit voranzutreiben, damit aus Ideen echte Ergebnisse werden.