Was machen im Ideenmanagement erfolgreiche Unternehmen und Standorte anders als andere? Aus dem Vergleich verschiedener Rahmenbedingungen und Ausgestaltungen für das Ideenmanagement haben wir Antworten auf diese Frage abgeleitet und in neun verschiedene erfolgsrelevante Handlungsfelder gruppiert.

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Zunächst eine Vorbemerkung: Der Begriff „Erfolgsfaktor“ setzt voraus, dass bereits klar ist, was als „Erfolg“ anzusehen ist. Da das Kriterium für „Erfolg“ oder „Nicht-Erfolg“ aber das Erreichen von angestrebten Zielen ist, kann das gleiche Ergebnis für das eine Unternehmen ein Erfolg sein, für ein anderes ein Misserfolg. Die Unterschiedlichkeit möglicher Ziele wurde bereits im Blogbeitrag vom 02.01.2020 erläutert.

Worum es uns tatsächlich geht, ist die Beschreibung einer „guten Praxis“ für das Ideenmanagement, wie sie sich für erfahrene Professionals vor Ort zeigt. In diesem Sinn beschreiben wir zunächst nur die Phänomene nach dem Motto „wo wir gute Ergebnisse sehen, da sind die Verhältnisse so und so“. Ob es sich dabei tatsächlich um einen Ursache-Wirkungs-Zusammenhang handelt oder um eine Korrelation, derer man sich vielleicht nur bewusst sein sollte, lässt sich nicht immer sagen.

Die Identifikation und Beschreibung der „Erfolgsfaktoren“ basiert auf einem von Magnus Brückner (Siemens) entwickelten Trainingskonzept für Führungskräfte, das wir u.a. im Expertenkreis „Globales Ideenmanagement“ für eine Serie von Blogbeiträgen gemeinsam weiter ausgearbeitet haben. In diesem ersten Beitrag geben wir einen Überblick über alle „Erfolgsfaktoren“, die in neun nach und nach folgenden Beiträgen jeweils einzeln näher erläutert werden. Dabei werden wir nach Möglichkeit jeden „Erfolgsfaktor“ mit Ergebnissen und Praxisbeispielen (überwiegend aus dem Expertenkreis) veranschaulichen.

Die 9 Erfolgsfaktoren im Einzelnen

Konkret nehmen wir folgende „neun Elemente einer guten Praxis“ wahr:

Prozess:
Flexibilität: Das Ideenmanagement verfügt über ein breites Methodenspektrum, das flexibel zur Unterstützung der verschiedenen Verbesserungsinitiativen eingesetzt werden kann.
Kooperation: Das Ideenmanagement verfügt über definierte Schnittstellen zu anderen Management- und Führungssystemen, über die Ergebnisse geteilt und Synergien erzeugt werden.
Organisation: Das Ideenmanagement verfügt über eine funktionale Ablauf- und Aufbauorganisation mit einem an die lokalen Anforderungen angepassten „Set-up“ von Verantwortlichen, Datenbanken, Richtlinien und Bewertungsregeln.

Commitment:
Promotion: Das Ideenmanagement erhält Aufmerksamkeit vom Top-Management. Das Management ist erkennbar ein Förderer und Forderer von Verbesserungsinitiativen.
Ziele: Alle Bereiche definieren eigene Ziele im Ideenmanagement. Die Zielerreichung wird regelmäßig überprüft und an das Top-Management reportet.
Anerkennung: Teilnehmende Mitarbeiter und andere mitwirkende Personen werden für ihr Engagement honoriert und erhalten öffentliche Anerkennung.

Ressourcen:
Ausstattung: Das Ideenmanagement ist mit ausreichenden personellen, finanziellen und technischen Ressourcen ausgestattet, um den Managementprozess von Ideen von der Entstehung bis zur Umsetzung und Honorierung effektiv unterstützen zu können.
Sichtbarkeit: Das Ideenmanagement ist visuell und in der Kommunikation präsent. Anliegen und Ergebnisse des Ideenmanagements werden in definierten Formaten zur Sprache gebracht und vor Augen geführt.
Know-how: Für das Ideenmanagement relevante Fertigkeiten und Methoden werden in regelmäßigen und verbindlichen Trainings- und Informationsveranstaltungen für die gesamte Organisation vermittelt.

Diese „Elemente einer guten Praxis“ könnte man sicherlich auch mit anderen Überschriften versehen oder in eine andere Reihenfolge bringen. Insgesamt dürfte damit aber das Feld abgesteckt sein, das in und von den Unternehmen bzw. Standorten „beackert“ werden muss, um ein Ideenmanagement mit Leben zu füllen.

Lesen Sie auch die zukünftigen Blogbeiträge zu diesem Thema, in denen wir die einzelnen Erfolgsfaktoren näher erläutern und jeweils mit Best Practice Beispielen veranschaulichen werden.

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