Das Berufsbild und der Ausbildungsweg eines Ideenmanagers sind nicht klar definiert. Es gibt weder eine spezielle Ausbildung noch einen Studiengang. Aussagen über Gehälter sind daher auch nur schwer zu treffen. Eine Hypothese bzgl. des Gehaltsniveaus könnte jedoch lauten: Wenn tendenziell das Gehalt auch den Nutzen widerspiegelt, den ein Beschäftigter seinem Unternehmen bietet, dann müssten erfolgreiche Ideenmanager doch tendenziell ein höheres Einkommen erzielen, oder? Wir gehen der Sache auf den Grund.
Dies wirft folgende Fragen auf:
Abb 1: "Erfolgsfaktoren im Ideenmanagement", Nils Landmann und Prof. Dr. Hans-Dieter Schat
Ergebnisse der Ideenmanagement-Studie 2016 zeigen auf, dass die Mehrzahl der Ideenmanager zwischen 40.000 und 60.000 Euro erhält, aber auch unter 30.000 und über 70.000 Euro finden sich Ideenmanager-Bruttojahresgehälter.
Festzustellen ist: Betrachtet man zunächst den Einfluss der Unternehmensstruktur, korreliert bei Organisationen, die ihr Ideenmanagement als Profitcenter ausrichten (sprich, auf wirtschaftliche Ziele), der Umsatz zwar mit dem Gehalt – nicht jedoch mit der Anzahl der Beschäftigten.
Die Unternehmensgröße kann somit als eindeutiger Indikator für oder gegen ein höheres Gehalt von Ideenmanagern ausgeschlossen werden.
Die durchschnittliche berechenbare Einsparung je Mitarbeiter zeigt einen statistisch signifikanten Zusammenhang mit dem Einkommen der Ideenmanager – Erfolgsfaktoren wie z.B. Marketingaktivitäten, Unterstützung durch die Arbeitnehmervertretung hingegen haben zusammengefasst einen eher geringen Einfluss auf das Gehalt von Ideenmanagern.
Wenn nicht Unternehmensgröße oder Erfolg – was sind dann die Parameter, die sich überzufällig häufig bei Ideenmanagern mit einem hohen Einkommen finden?
Ideenmanager, die begleitende Change Management-Aktivitäten zur Förderung einer positiven Ideenkultur einsetzen, die diese Aktivitäten in Zielvereinbarungsprozesse integriert sehen und die als Prozess- und Methodencoach agieren, berichten von signifikant höherem Einkommen. Zurückzuführen ist dies auf die anspruchsvolleren Aktivitäten, die nicht von jedem Mitarbeiter und vermutlich nicht einmal von jedem Ideenmanager ausgeführt werden können.
Grundlage dieser Hypothese ist die sogenannte Humankapitaltheorie. Unter Humankapital werden die für die Tätigkeit relevanten Fähigkeiten, Fertigkeiten, Erfahrungen, Kenntnisse sowie das Wissen und Können der Individuen verstanden. Das Humankapital ist das Ergebnis der in der Vergangenheit getätigten Erziehungs- und Ausbildungsinvestitionen. Hierzu gehören formale Ausbildungen, wie Schule und/oder Studium, aber auch kontinuierliche Weiterentwicklungen wie Weiterbildungen, Forschung und Entwicklung. Auch die im privaten Umfeld erworbenen Fähigkeiten spielen eine Rolle für das Humankapital. Das Humankapital ist untrennbar mit einem bestimmten Individuum verbunden. Unternehmen streben auch bei der Investition in Humankapital eine Rendite an. Bei hohen finanziellen Aufwendungen wird ebenfalls eine hohe Ertragskraft erwartet. Auf das Ideenmanagement bezogen, lässt sich auf dieser Basis die Hypothese aufstellen, dass gut bezahlte Ideenmanager ein hohes Humankapital aufweisen und demnach ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten einsetzen, um bessere Leistungen zu erzielen als Ideenmanager mit geringeren Gehältern.
Aufgrund des unzureichenden Signifikanzwerts (s. Abb. 3) konnte die Studie die zweite Hypothese „Gut bezahlte Ideenmanager erzielen bessere Ergebnisse als weniger gut bezahlte Ideenmanager“ nicht bestätigen.
Ideenmanager, die ihre interne Positionierung planen, überdenken – oder auch einen Stellenwechsel in Erwägung ziehen, sollten folgende Punkte berücksichtigen:
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