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Was sind Hackathons und wie kann man sie nutzen?

Geschrieben von Sandra Fernholz | 15.06.20 08:00

Man nehme: zwei scheinbar nicht zusammenhängende Wörter, "Hack" und "Marathon", kombiniert sie – und schon hat man eine der beliebtesten und stärksten Problemlösungstechniken des letzten Jahrzehnts!

hacken / ˈhɛkn̩ /

transitives Verb

1: zerkleinern, in Stücke schlagen

2: durch geschicktes Ausprobieren und Anwenden verschiedener Computerprogramme mithilfe eines Rechners unberechtigt in andere Computersysteme eindringen

Marathon /maːratɔn /

Substantiv

1: sportlicher Lauf über eine Distanz von 42,195 Kilometer 

2: a: (in Bezug auf Veranstaltungen, Tätigkeiten o. Ä.) sehr viel länger dauernd als gewöhnlich                                                                                                                                    2 b: etwas übermäßig lange Dauerndes und dadurch Anstrengendes

Quelle: Duden; dwds

Ja, "Hack" und "Marathon" haben viele Gemeinsamkeiten. In einer Zeit, in der die physische und digitale Vernetzung exorbitant zunimmt, ebenso wie die Rechengeschwindigkeit, und in der die Herausforderungen der Gesellschaft immer komplexer werden, sind kurze, zielgerichtete Ideensprints mit technischen und nicht-technischen Spitzentalenten, die zu realisierbaren Prototypen und hilfreichen Produkten führen, zur neuen Norm geworden. Kurz: Hackathons sind ein mächtiges Tool für Innovation.

In diesem Blogbeitrag untersuchen wir, was ein Hackathon ist, warum Hackathons so beliebt sind und wie man einen Hackathon erfolgreich durchläuft. (Wenn Sie es eilig haben und direkt zum Thema "Wie starte ich einen Hackathon?" kommen möchten, klicken Sie hier).

Was ist ein Hackathon? 

Bei Hackathons denken viele an nerdige Software-Entwickler und agile Unternehmer. Dabei setzen heute Organisationen überall auf der Welt Hackathons ein, um spezielle Herausforderungen zu lösen. Schauen Sie sich um – Sie finden mit Sicherheit jede Menge solcher Wettbewerbe in Musik, Mode, Tanz, Architektur und anderen Disziplinen, die in kürzester Zeit Ideen in Projekte verwandeln.

Zum Beispiel veranstalten die Prada-Gruppe und der deutsche Online-Händler Zalando Hackathon-Veranstaltungen, um Nachhaltigkeitsstrategien in Angriff zu nehmen. Und der Vatikan (ja, der Vatikan) sponsert Veranstaltungen, um technologische Lösungen zu finden für komplexe gesellschaftliche Herausforderungen wie soziale Integration, Förderung des interreligiösen Dialogs oder auch Bereitstellung von Ressourcen für Migranten und Flüchtlinge.

Das Ziel mag zwar variieren, der Aufbau eines Hackathons ist in der Regel aber immer gleich: Es ist eine physische oder digitale Veranstaltung, bei der die Teilnehmer aufgefordert sind, eine spezielle Innovation zu entwickeln, etwa eine funktionierende Software oder einen Hardware-Prototypen.

Warum sind Hackathons so angesagt?

Aber was genau macht Hackathons aus? Und was hat sie so populär gemacht? Antworten darauf finden sich in der sogenannten "Hackathon-Kultur".

Die Hacker-Kultur entstand in den 1960er Jahren, mit den allerersten  Hackern, die Mitglieder des Tech Model Railroad Club beim MIT waren. Die Gruppe vertrat die Idee, dass Programmieren ein Handwerk sei – und kein Hobby oder Beruf. In den Projekten herrschte ein ausgeprägtes Gemeinschaftsgefühl:  Die Teilnehmer glaubten fest daran, dass Teamwork der Weg in die Zukunft sei (auf dieser Denkweise beruht im Kern auch die Kollaboration in Ökosystemen).

Der unabhängigen Tech-Media-Website Hackernoon zufolge ist der Hackathon „deshalb so produktiv und erfolgreich, weil er zu einem selbstzweckhaften, liberalen und großartigen Arbeitstool für Menschen geworden ist, die am Aufbau technologischer Projekte interessiert sind und dafür üblicherweise ihre Programmierskills verwenden". Natürlich helfen Hackathons heute auch beim Aufbau vieler nicht-technologischer Projekte und Lösungen.

Mit anderen Worten: Hackathons ermöglichen kreative, kollaborative Höhenflüge, bei denen der Weg das Ziel ist. Sie sind frei von den üblichen Zwängen bei Neuentwicklungen (zum Beispiel ist keine bestimmte Strategie vorgeschrieben, man kann arbeiten, mit wem man will – alles ist möglich!). Diese Freiheit führt bei vielen gleichgesinnten Teilnehmern zu einem starken Gemeinschaftsgefühl. „Wer sich für Technologie interessiert, nimmt gerne an einem Hackathon teil, um etwas zu lernen, um etwas zu gestalten – und um sein oder ihr Werk im Laufe eines Wochenendes in entspannter und einladender Atmosphäre zu teilen", schreibt Hackernoon.

In ihren Anfängen waren Hackathons rein interne Veranstaltungen; inzwischen öffnen aber viele Organisationen ihre Hackathons für jeden, der einen Beitrag leisten möchte – auch für externe Teilnehmer. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Externe Experten mit unterschiedlichem Background können bei verschiedensten Problemen und Themen helfen – nicht nur technischen.

Immer wieder weisen Kritiker darauf hin, dass von Unternehmen gesponserte Hackathons im Widerspruch stehen zur eigentlichen Zielsetzung und Natur solcher Veranstaltungen. Sie argumentieren, Preise und oberflächliches Chichi würden den kreativen Prozess "behindern“ und möglicherweise die falschen Teilnehmer anlocken. Dabei ist die Lösung ganz einfach: Man stellt die Bedürfnisse der Teilnehmer ("der Hacker") vor die der Organisatoren.

Wie ein Hackathon abläuft?

Ein erfolgreicher Hackathon gründet vor allem auf einer starken und gut formulierten Challenge, einem engagierten Publikum und der passenden Infrastruktur.

Ob digital oder physisch, jeder Hackathon folgt in etwa dem gleichen Prozess: Vorbereitung, Teambildung, kreative Problemlösung, Präsentationen und Auszeichnungen. Im Folgenden sind die einzelnen Schritte aufgeführt:

Vor dem Hackathon:

1. Wählen Sie ein Motto und definieren Sie die Herausforderung(en)

Alle Hackathons sind themenbasiert, daher sollten Sie ein Thema wählen, das die richtige Teilnehmer-Crowd anlockt. Starten Sie so früh wie möglich mit Ihren internen Vorbereitungen (z.B. Briefings mit Teams, die Herausforderungen beisteuern möchten). Besonders wichtig sind ausführliche Briefings für alle Organisatoren und relevanten Akteure. Auch sollten Sie prüfen, ob es im Hinblick auf Hackathons irgendwelche betrieblichen Einschränkungen gibt, zum Beispiel arbeitsrechtlicher Natur oder Überschneidungen mit anderen Veranstaltungen.

Die Challenge selbst (d.h. der spezifisch formulierte Bedarf oder mehrere Anforderungen im Zusammenhang mit dem Motto) kann vor Beginn des Hackathons oder an Ort und Stelle bekanntgegeben werden. Wichtig ist, dass die Teilnehmer die Fragestellung wirklich verstehen. Wenn sie eine Leinwand ausfüllen oder eine bestimmte Vorlage verwenden sollen, müssen sie vor dem Start ihrer eigentlichen Arbeit genug Zeit haben, Fragen zu stellen.

2. Wählen Sie die richtige Infrastruktur

Sie können einen Hackathon in einem physischen oder digitalen Raum abhalten. Beides hat Vor- und Nachteile. Im physischen Raum können sich die Teilnehmer schnell auf persönlicher Ebene vernetzen, Materialien wie Post-its verwenden und sie werden am Ende mit handfesten Preisen oder Geschenken belohnt.

In digitalen Räumen können Sie jeden einladen, überall auf der Welt: Teilnehmer, Experten, Mentoren und Jurymitglieder. Die Vielfalt, die Diversität, die zu kreativen Ergebnissen führt, ist hier viel größer. Im digitalen Raum – meist eine Plattform, auf der sich Teams bilden und Kreativität entfalten kann –, können Sie auch während einer Pandemie zusammenarbeiten und gemeinsam Dinge gestalten. Sehr erfolgreich, wie der Anti-Corona-Hackathon #WirVsVirus zeigt.

3. Definieren Sie Ihren Prozess

Überlegen Sie bei der Prozessdefinition, welche Phasen Ihre Teilnehmer durchlaufen sollen. Dann verknüpfen Sie jede Phase mit den wichtigsten Ergebnissen, an denen die Teilnehmer arbeiten sollen. Das wichtigste Ergebnis am Ende des Hackathons ist ein Pitch, eine Präsentation. Viele TeilnehmerInnen haben aber noch nie in ihrem Leben „gepitcht“. Seien Sie darauf vorbereitet: Welche Anleitung können Sie ihnen geben? Was sollten sie beachten? Wie viel Zeit bekommen sie? Wenn Sie all diese Fragen beantworten, können Sie sich über tolle, kreative Ergebnisse freuen.

Noch ein Tipp: Entscheidend ist auch, ob alle Ideen alle Schritte durchlaufen und zu einem oder mehreren Gewinnern führen – oder ob dazwischen Auswertungen erfolgen sollen, die die Ideen herausfiltern. Kurz: Denken Sie nicht nur an den Hackathon selbst, sondern auch daran, was danach mit den Ideen geschehen soll.

4. Definieren Sie Ihre wichtigsten Stakeholder und kommunizieren Sie mit ihnen

Identifizieren Sie frühestmöglich die wichtigsten Stakeholder und holen Sie sie an Bord. „Stakeholder“ sind Personen, die mit den Ergebnissen des Hackathons zu tun haben. Sie unterstützen Ihre Initiative, eine Challenge oder sponsern sogar den gesamten Hackathon. Einige Ihrer Interessenvertreter könnten an der Umsetzung bestimmter Ideen beteiligt sein.

Einer Ihrer wichtigsten Interessenvertreter sollte aus der Rechtsabteilung kommen, da Hackathons naturgemäß viel Potenzial bieten für geistiges Eigentum (engl. Intellectual Property / IP). Wir empfehlen, die IP-Diskussion früh zu führen und entsprechende Bedingungen für das Urheberrecht aufzustellen. In der Regel sind die Organisatoren eines Hackathons nicht Eigentümer der Ergebnisse. 

Und selbst wenn Ideeneinreicher und Teams über Eigentumsrechte bzw. IP verfügen, ergeben sich für Sie trotzdem viele Möglichkeiten für die Zusammenarbeit. Häufig wird IP nicht während des eigentlichen Hackathons erstellt, sondern erst später – bei der Inkubation der während des Hackathons erstellten Prototypen.

5. Rollen und Verantwortlichkeiten                                                                    Bei einem Hackathon gibt es einige wichtige Funktionen und Akteure. Hierzu ein kurzer Überblick:

  • Organisationsteam: kümmert sich um alle administrativen Dinge und überwacht den Verlauf des Hackathons.
  • Sponsoren: sind der Kopf jeder Challenge. Je bekannter sie sind, desto besser für den Erfolg des Hackathons. Idealerweise stellen die Sponsoren Videos zur Verfügung, in denen die Herausforderungen genau erklärt und somit greifbarer werden. Sponsoren können später auch in die Umsetzung involviert werden.
  • Evaluatoren: Stellen Sie eine Jury zusammen, die während des Hackathons die Ideen und Teams bewertet. Zumindest sollten sie am Ende des Hackathons die Pitches bewerten. Personen in dieser Rolle sollten bekannt sein – das stärkt die Glaubwürdigkeit des Hackathons.
  • Mentoren: helfen den Teilnehmern während des gesamten Hackathons und sind für den Erfolg der Teilnehmer von entscheidender Bedeutung. In einer Online-Umgebung können Technik-Profis und Business-Experten aus der ganzen Welt Mentoren sein. Sie werden bestimmten Ideen zugeteilt und verfolgen den Fortschritt jedes der ihnen zugeteilten Teams sehr aufmerksam. Findet der Hackathon nicht persönlich statt, helfen Videocall-Plattformen wie Zoom bei der Kommunikation mit den Teilnehmern.
  • Teilnehmer: sind das Herzstück des Hackathons – durch sie wird er lebendig. An einem digitalen Hackathon können Menschen von überall her teilnehmen.
6. Definieren Sie Ihr Publikum

Spezifizieren Sie Ihr Thema und Ihre Anforderungen, wenn Sie Ihr Publikum definieren. Überlegen Sie dann, wer sie lösen könnte und über welche Fähigkeiten diese Teilnehmer verfügen müssten. Sie können Ihren Hackathon offen oder weniger offen gestalten – kann jeder mitmachen oder müssen Ihre Teilnehmer bestimmte Kriterien erfüllen? Und keine Angst: Schauen Sie über den Tellerrand Ihre Organisation hinaus.

Auch die Benutzerverwaltung ist wichtig. Bei physischen Hackathons setzen Unternehmen in der Regel auf Online-Veranstaltungstools wie Eventbrite. Die Veranstaltung ist dann offiziell, und eine Anmeldebestätigung für Teilnehmer erfolgt automatisch und schnell. Verwenden Sie für Online-Hackathons die gleiche Software wie auch für die Registrierung, um Lösungen einzureichen.

7. Risiken und Hürden einkalkulieren                                                              Klar, jedes Projekt kann schiefgehen – aber bei Hackathons erhöht vor allem der zeitkritische Aspekt die Komplexität. Ein Tipp, mit dem Sie sich selbst und Ihren wichtigsten Akteuren das Leben leichter machen: Stellen Sie im Vorfeld eine Liste zusammen, in der alle Risiken aufgeführt sind und wie Sie ihnen begegnen können. Wie reagieren Sie zum Beispiel bei einem Online-Hackathon, wenn die Internetverbindung Ihrer Teilnehmer schlecht ist und sie nicht rechtzeitig liefern können? Wie viel zusätzliche Zeit würden Sie ihnen geben? Wie würde das im folgenden Prozess funktionieren?

Während des Hackathons:

1. Partnersuche: Fähigkeiten teilen und Teams bilden

Sie sollten die Teilnehmer nach ihren Fähigkeiten auswählen und ihnen dabei helfen, starke Teams aufzubauen. In den meisten Fällen bilden sich vor Beginn des Hackathons entsprechende Gruppen. Das sorgt für das Community-Gefühl, stärkt den Zusammenhalt unter den Teammitgliedern – und sie können sofort loslegen mit ihrer Arbeit, sobald der Hackathon startet.

Vor allem bei Online-Events gibt es oft zu viele Teilnehmer, als dass die Organisatoren ein Team bilden könnten. In diesen Fällen kann eine Hackathon-Plattform helfen, indem sie den Ideengebern relevante Fähigkeiten und interessierten Teilnehmern entsprechende Ideen zeigt. Matchmaking the easy way.

2. Der 'Hack'                                                                                                          Entfernen wir den "Hack" aus Hackathon, bleibt der "Marathon" – das Herz des Events: eine Gelegenheit, schnell eine Lösung zu finden, zu dokumentieren und zu demonstrieren. In der Live-Phase eines Hackathons konzentrieren sich die Teams darauf, ihren Vorschlag zu skizzieren, einen ersten Prototyp zu entwerfen und anzubieten und ihre Lösung attraktiv zu beschreiben. Sie bauen zum Beispiel einen Prototyp, erstellen ein Slide-Deck oder proben einen Pitch.

Zur Unterstützung der Teams ernennen einige Hackathon-Organisatoren Experten, die Coaching und Mentoring anbieten. Mentoren haben die wichtigste Rolle im gesamten Prozess, denn viele Teilnehmer haben noch nie einen Prototyp gebaut oder ein Geschäftsmodell erstellt. Bei Online-Hackathons sind Mentoren im engen Kontakt mit den Teams, um den Fortschritt zu überwachen und sie bei Bedarf zu unterstützen. Wählen Sie Ihre Mentoren mit Bedacht – sie entscheiden über Erfolg oder Misserfolg des Hackathons. Und setzen Sie auf Vielfalt – so können sie die Teilnehmer optimal unterstützen. Ein weiterer großer Vorteil von Online-Hackathons: Ihre Mentoren können überall sitzen, ob in Perth, Perugia oder Prag.

3. Kommunikation während des Hacks                                                                      Man könnte ja meinen, dass die harte Arbeit für Sie als Organisationsteam vorbei ist, sobald der Hackathon beginnt: Man lehnt sich einfach gemütlich zurück und schaut den Teilnehmern bei der Arbeit zu, oder? Weit gefehlt! In Wirklichkeit werden Sie damit beschäftigt sein, Ihren Teilnehmern bei unvorhergesehenen Herausforderungen zu helfen, Mentoren zu motivieren (oder zu ersetzen) und – was am wichtigsten ist – ununterbrochen kommunizieren.

Denken Sie an Reminder für Ihre Teilnehmer. Kommunizieren Sie häufig und informativ, speziell in einer Online-Umgebung: Denn während des Sprints immer motiviert zu bleiben, kann zur Herausforderung werden. Stellen Sie sicher, dass Sie Ihre Reminder über Kommunikationskanäle versenden, die auch Ihr Publikum verwendet. Für ein formelleres Publikum eignen sich E-Mails, in einer weniger formellen Umgebung auch andere Kanäle: zum Beispiel WhatsApp, SMS oder Social Media. Auch eine Software-Plattform kann bei der Kommunikation helfen, da sich die Teilnehmer bereits in dieser Umgebung befinden.

Nach dem Hackathon:

1. Ideen beurteilen

Teilen Sie Ihre Beurteilungskriterien mit der Jury. Ohne diese Infos wird sich die Jury nicht auf Gewinner einigen können. Eine bunt gemischte, prominente Jury lockt in der Regel mehr Teilnehmer an, wenn sie diese im Voraus kennen. Bei einem Online-Hackathon haben Sie die Wahl, Jurymitglieder einzeln und als Team bewerten zu lassen. Erfahrungsgemäß sind Gruppen weniger voreingenommen gegenüber Einzelbewertungen. Ein System würde die Ideen dann automatisch nach Meinung der Jury einordnen.

2. Bekanntgabe der Gewinner                                                                                      Nach dem Live-Hackathon halten die Teilnehmer ihre Pitches bzw. Präsentationen (typische Dauer: 8 bis 10 Minuten, inkl. Fragen). Hier stellt jedes Team sein Konzept vor und zeigt idealerweise auch einen Prototyp. Danach berät sich die Jury und gibt schließlich die Gewinner bekannt.

Belohnungen sehen bei Hackathons ganz unterschiedlich aus. Zum Beispiel gibt es Geldpreise, Geschenktüten (mit Leckereien, Büchern oder verschiedenen Gutscheinen), Angebote zur Weiterentwicklung (persönliche Entwicklung oder Entwicklung der Idee) oder zu Treffen mit Top-Führungskräften und sogar Jobangebote. Was auch immer Sie den Gewinnern anbieten: Ihre Gewinne sollten zur Art der Challenge und dem Motto des Hackathons passen. Steht Ihr Hackathon zum Beispiel unter dem Zeichen der Nachhaltigkeit, sind physische Gegenstände nicht so passend.

Zurzeit finden viele Hackathons im Zusammenhang mit COVID-19 statt. Die meisten suchen nach Lösungen zur Verbesserung der Situation ganzer Länder und ihrer Bevölkerungen – hier ist die Belohnung aber eher die Umsetzung einer Idee und die Suche nach Investoren als ein Preis.

Lassen Sie Ihr Publikum für ihr Lieblingsprojekt/Team abstimmen. Die Jury stimmt auf Basis bestimmter Kriterien ab – und Nutzer für den Publikumspreis, den besten Pitch oder einfach für das beliebteste Projekt/Team. Ihr Publikum abstimmen zu lassen, ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, um gegen Ende des Hackathons wieder für mehr allgemeine Beteiligung zu sorgen.

3. Bleiben Sie in Kontakt                                                                                            Behandeln Sie Gewinnerideen so, wie Sie es zu Beginn beschlossen haben. Das könnte bedeuten: Jetzt Ideen inkubieren, intern weiterentwickeln – oder sie von den Teilnehmern weiterbearbeiten lassen, während sie mit Ihnen in Kontakt bleiben.

Hackathon-Teilnehmer sind meist stark intrinsisch motiviert. Ganz egal, ob sie von inner- oder außerhalb Ihrer Organisation kommen: Es lohnt sich in jedem Fall, mit ihnen in Kontakt zu bleiben. Kollegen könnten Sie beispielsweise fragen, ob sie sich später Innovationsteams anschließen möchten. Und externe Teilnehmer wollen Sie  ja vielleicht sogar zu einem späteren Zeitpunkt als Mitarbeiter oder Partner rekrutieren.

Zusätzliche Tipps:

  • Ändern Sie Ihre Informationen nicht einfach spontan – die einmal aufgestellten Regeln des Hackathons und die Beschreibung der Challenges sollten wirklich final sein. Die Spielregeln zu ändern, während Ihre Teilnehmer gerade "spielen", kann zu Frustration, Enttäuschung und im schlimmsten Fall sogar zum Ausstieg aus der Veranstaltung führen.
  • Denken Sie daran, dass das Hochladen des Pitch-Decks oder der Pitch-Videos bei digitalen Hackathons einige Zeit dauern kann. Auch die Bearbeitung dieser Materialien nimmt Zeit in Anspruch. Planen Sie deshalb genügend Zeit für die Teilnehmer ein.
  • Speziell für digitale Hackathons finden Sie hier einige Dos & Don'ts:

Zusammenfassung

Hackathons, das ist klar, stellen eine attraktive und interaktive Form der Zusammenarbeit dar, die uns mit Sicherheit erhalten bleibt. Sie sind ein kraftvolles Format, das Teilnehmer zu wahren kreativen Höhenflügen inspirieren kann.

Hackathons haben zwar auch einige Nachteile (z.B. kann bei den Teilnehmern zuweilen der Eindruck entstehen, dass sich die vielen langen Stunden, die sie mit der Erarbeitung von Lösungen verbringen, nicht immer 1:1 auszahlen) – aber vor allem einen starken und langanhaltenden Effekt. Die Kultur des Teilens, die sie fördern, die Vielfalt der Talente, die sie anlocken, ihr spielerischer, unterhaltsamer Charakter und ihre Vielseitigkeit – online wie offline, innerhalb oder zwischen Organisationen etc. – machen Hackathons zu einem idealen Werkzeug für Innovation.

HYPE Innovation unterstützt Organisationen aller Art bei der Durchführung von Online-Hackathons. Sie möchten mehr erfahren über unsere Hackathon-Plattform und unsere Services? Nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf!

Abschlussbemerkung: Oana-Maria Pop hat diesen Blog-Artikel mitverfasst. Vielen Dank an Andreas Schindler und seine Hackathon-Teams im Innovationszentrum in Darmstadt. Sie haben uns sehr geholfen, die Kunst und Wissenschaft von Hackathons zu verstehen.